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„Bitcoin verbraucht mehr Strom als ganz Schweden“

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Wie KI nachhaltiger werden kann. Das Interview mit Stefan Vieweg [39. CSR MAGAZIN]

Köln (csr-news) – Welche ethischen Herausforderungen entstehen aus der Entwicklung und Anwendung von ChatGPT und anderen KI-Produkten? Darüber sprach CSR NEWS mit Stefan Vieweg, dem Gründer des Instituts für Compliance und Corporate Governance (ICC) an der Rheinischen Fachhochschule Köln.

  • KI-Lösungen werden in diesen Tagen in zahlreiche B2C- und B2B-Anwendungen ausgerollt versprechen uns, dass unser Leben und Arbeiten einfacher und besser werden wird. Teilen Sie die Euphorie, die sich bei manchen breitmacht?
  • Können Sie uns das Problem „Big Emission“ an einem Beispiel vorstellen?
  • Würden Sie sich also der im März verbreiteten Forderung nach einem vorläufigen Entwicklungsstop für KI-Anwendungen anschließen?
  • Was würde dann tragfähige KI-Lösungen kennzeichnen?
  • Sehen Sie für diese ethische Reflexion auf den KI-Einsatz eine Sensibilisierung in Unternehmen und der Politik?
  • Wo sehen Sie im Blick auf die KI-Anwendungen Herausforderungen für die Bildung – in Schulen, Hochschulen und Unternehmen?

CSR MAGAZIN: KI-Lösungen werden in diesen Tagen in zahlreiche B2C- und B2B-Anwendungen ausgerollt versprechen uns, dass unser Leben und Arbeiten einfacher und besser werden wird. Teilen Sie die Euphorie, die sich bei manchen breitmacht?

Prof. Dr. rer. oec. Dr.-Ing. Stefan Vieweg

Dr. Stefan Vieweg: Ja, derzeit gibt es einen großen Hype rund um ChatGPT und Künstliche Intelligenz. Es gibt sehr viele Anwendungen, die jetzt im Alltag ankommen, etwa Text- und Spracherkennung. Aus ethischer Perspektive sollten wir kritisch auf diese Entwicklung schauen. Ich sehe zwei große Problembereiche:

Zum einen haben wir es nach wie vor mit einer schwachen und sehr datenhungrigen KI zu tun. Diese KI funktioniert mit unterschiedlichen Algorithmen, die alle letztlich auf statistischer Basis Korrelationen und damit Muster erkennt. Eine Kausalität ist damit aber keineswegs gegeben. Damit diese Anwendungen Sprache erkennen und mit Menschen chatten können, müssen sie sehr viele Lebensbereiche durchleuchten. Hierbei werden sehr große Datenmengen erfasst und wir können die Rechte der beobachteten Personen kaum schützen. Auf europäischer und nationaler Ebene gibt es Initiativen zu einer gesetzlichen Regulierung, die aus meiner Sicht aber noch nicht besonders befriedigend sind.

Und dann gibt es eine zweite Komponente mit einem ethischen Aspekt: Durch „Big Data“ erzeugen wir auch „Big Emission“. KI-Dienstleistungen sind bei wenigen Anbietern zentralisiert, die einen hohen Bedarf haben, ihre Ressourcen auszubauen und zu nutzen. Kurzsichtigkeit und Gewinnorientierung führen zu Lösungen, die kein Modell für die Zukunft bieten.


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Haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

In diesem Jahr erschien das von Stefan Vieweg herausgegebene Buch „KI für das Gute“ im Verlag Springer Gabler.


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