Berlin (UVG-Verlag) – Jonathan Dörr hat mit der Arbeit „Living wages in the garment industry – a case study on corporate commitment and strategy” ein brandaktuelles Thema der Wirtschafts- und Unternehmensethik adressiert.
Ausgangspunkt sind die gravierenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen. Die Klimakrise, steigende Inflation und der Covid-19-Ausbruch setzen Regierungen, Unternehmen und Menschen enorm unter Druck. Die Bekleidungsindustrie sieht sich aufgrund wachsender Konkurrenz bei Preisen und Qualität, zunehmender Komplexität in der Lieferkette und Verstößen gegen Menschenrechte in ihren Lieferketten mit mehreren Krisen gleichzeitig konfrontiert.
Ein Hauptproblem der Bekleidungsindustrie, so die Argumentation von Jonathan Dörr, ist die Praxis von niedrigen Löhnen. Die Clean Clothes Campaign hat gezeigt, dass die meisten untersuchten Unternehmen keinen Nachweis erbringen können, dass ein existenzsichernder Lohn an ihre Arbeitnehmer gezahlt wird. Als Reaktion auf solche Herausforderungen haben Unternehmen zugesagt, in ihren gesamten Lieferketten existenzsichernde Löhne zu zahlen.
Existenzsichernde Löhne sind wichtig, weil sie genug Geld bieten, um die Grundbedürfnisse der Arbeitnehmer zu erfüllen und ein wichtiger Schutzfaktor sind, um schwerwiegenderen Formen von Arbeitsmissbrauch wie Zwangsarbeit vorzubeugen. Die Versprechen der Unternehmen, in globalen Lieferketten existenzsichernde Löhne zu zahlen, haben jedoch wenig oder keine Wirkung gezeigt. Die vorliegende Arbeit untersucht die theoretische und praktische Seite freiwilligen Handelns auf Unternehmensebene und zeigt auf, inwieweit es zu realen Veränderungen in der Industrie führen kann.
Die Arbeit wurde im renommierten „Philosophy & Economics“-Programm unter der Betreuung von Prof. Dr. Dr. Alexander Brink verfasst.
Das Interview mit dem Autor
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In der UVG-Reihe „Junge Wissenschaft für CSR und Nachhaltigkeit“ werden grundlegende Qualifikationsarbeiten junger Wissenschaftler zu Themen der gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung und der Nachhaltigkeit – wie zum Beispiel zu Corporate Volunteering, Compliance oder der Lieferkettentransparenz. Die Themen haben allesamt einen Praxisrelevanz. Veröffentlicht werden Bachelor- oder Masterarbeiten, die an Hochschulen oder Universitäten in Deutschland oder anderen europäischen Ländern in deutscher oder englischer Sprache verfasst wurden. Entscheidend für die Veröffentlichung der Arbeiten sind deren wissenschaftliche Qualität und praktische Relevanz.
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