Berlin (AFP) – Bis zur Regulierung von KI-Anwendungen auf EU-Ebene hat sich die SPD für einen Ethikkodex der Medienbranche ausgesprochen. Wie die Vorsitzenden der Medienkommission des SPD-Parteivorstands am Montag erklärten, sollte ein solcher Kodex “Fragen der Entwicklung von KI-Systemen” und “die Reflexion ihres Einsatzes in der Berichterstattung” umfassen. Auch der Deutsche Journalistenverband (DJV) rief zu einem sorgfältigen und differenzierten Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) auf.
Notwendig für generative KI in der Medienbranche sind aus Sicht der SPD sowohl die Klärung urheberrechtlicher Fragen als auch “Transparenz bei Entwicklung und Training sowie eine Kennzeichnungspflicht in bestimmten Anwendungskontexten”. “Wir setzen uns dafür ein, dass sich dieser Anspruch in der KI-Verordnung der EU-Kommission widerspiegeln wird, die derzeit erarbeitet wird”, erklärten die Vorsitzenden der SPD-Medienkommission, Heike Raab und Carsten Brosda.
Der DJV erklärte am Montag, generative KI könne die Wächterfunktion von Journalistinnen und Journalisten mangels Ethik und Wertesystem nicht ersetzen. In einem Positionspapier forderte der Verband neben KI-Weiterbildungen und urheberrechtlichen Vergütungsregelungen für Journalistinnen und Journalisten unter anderem einen verantwortungsbewussten Umgang mit Datenmaterial sowie eine Kennzeichnung KI-basierter Inhalte.
Außerdem sollen für das Erstellen KI-basierter Inhalte laut dem DJV ausschließlich zertifizierte KI-Anwendungen eingesetzt werden. Zudem müssten solche Inhalte verantwortungsbewusst an die Leserinnen und Leser ausgespielt werden, um sogenannte Filterblasen zu vermeiden.