(SLR) – Ereignisse wie die Pandemie, die Verletzung von Menschenrechten in Xinjiang oder die aktuelle Krise der Lebenshaltungskosten haben die Reaktion der Unternehmen auf soziale Fragen in den Mittelpunkt gerückt. Und die gesellschaftlichen Erwartungen steigen: Unternehmen sollen die sozialen Aspekte ihres Einflusses auf die Gesellschaft messen, steuern und transparent darüber berichten. Das ‚S‘ in ESG wird wichtiger.
Laut Untersuchungen des Business & Human Rights Ressource Centre haben zahlreiche Unternehmen hier Nachholbedarf – und in ihren Lieferketten ernsthafte soziale Probleme insbesondere im Zusammenhang mit Menschenrechten. Ein bekanntes Beispiel: Tesla. Der Elektroautohersteller flog jüngst aus dem S&P 500 ESG-Index. Der Vorwurf: Angeblich schlechte Arbeitsbedingungen, Diskriminierung und fehlende Transparenz.
Was genau verstehen wir unter dem S?
Unternehmen machen hier häufig den gleichen Fehler: Oft steht das S einfach eher für ‚Sonstiges‘ als für ‚Soziales‘ – für Themen also, die nicht so recht in andere Schubladen wie ‚Unternehmensführung und Ethik‘ oder ‚Umwelt und Klimawandel‘ passen. Tatsächlich sind die sozialen Aspekte vielfältig. Sie können unter anderem Arbeitsnormen, Menschenrechte, Lohngleichheit, Vielfalt am Arbeitsplatz, oder soziale Gerechtigkeit umfassen.
Mit dieser Vielzahl an unterschiedlichen Themen kommt auch die Notwendigkeit, unterschiedliche Messansätze zu berücksichtigen. Dabei stellen sich den Unternehmen Fragen wie: Wie können wir Themen quantifizieren, die von Natur aus qualitativ sind? Welche sozialen Aspekte sind vorrangig zu betrachten? Wie und wo können wir überhaupt anfangen?
Der Einstieg in die Messbarkeit
„Ausgangspunkt ist eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse“, sagt Johanna von der Heydt, Senior Advisor ESG & Sustainability Transformation beim Nachhaltigkeitsberater SLR Consulting in Deutschland. Mit rund 100 Standorten weltweit unterstützt SLR seine Kunden dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „So können Unternehmen entscheiden, auf welche der sozialen Themen sie sich konzentrieren“, so von der Heydt. „Damit wird auch klar, was konkret gemessen werden soll.“
Investoren und Investorinnen brauchen diese aussagekräftigen Daten, um finanziell relevante Themen zu berücksichtigen. Mitarbeiter:innen wollen für sozial bewusste Unternehmen arbeiten. Und die Verbraucher:innen präferieren zunehmend Marken, die zu ihren Werten passen. Auch mit dem S in ESG können Unternehmen also Werte schöpfen.
Anfragen an Johanna von der Heydt und SLR Consulting über [email protected]