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Berufsausbildung in Kenia voranbringen – mit Unterstützung aus Deutschland

Viele junge Leute in Kenia glauben: „Wer erfolgreich sein will, braucht einen Schreibtischjob.“ Das beobachtet Makingu Mondi, der an der Daystar University in Nairobi lehrt. Und: „Es gibt keine Kommunikation zwischen der Industrie und den Universitäten.“ Wer in die Praxis geht, wird von den Unternehmen ein zweites Mal ausgebildet. Nun wollen kenianische Unternehmensverbände die Berufsausbildung in ihrem Land voranbringen – mit Unterstützung aus Deutschland.

Nairobi (csr-news) – Viele junge Leute in Kenia glauben: „Wer erfolgreich sein will, braucht einen Schreibtischjob.“ Das beobachtet Makingu Mondi, der an der Daystar University in Nairobi lehrt. Und: „Es gibt keine Kommunikation zwischen der Industrie und den Universitäten.“ Wer in die Praxis geht, wird von den Unternehmen ein zweites Mal ausgebildet. Nun wollen kenianische Unternehmensverbände die Berufsausbildung in ihrem Land voranbringen – mit Unterstützung aus Deutschland.

„Die Bundesregierung betont in Afrika – wie auch in Deutschland – besonders den Wert der berufspraktischen Bildung“, sagt der Persönliche Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke (CDU). Nicht jeder müsse hinter dem Schreibtisch oder dem Computer sein Geld verdienen. „Deutsche Erfolgsrezepte sind die über Jahrhunderte entstandenen Zünfte und Handwerksbetriebe, aus denen unser heutiger Mittelstand hervorging“, so Nooke weiter.

In Kenia brachte die Außenhandelskammer der Deutschen Wirtschaft (AHK) im März Vertreter aus Unternehmen, Verbänden, dem Bildungssektor und der Zivilgesellschaft zu einer Konferenz mit dem Titel „Berufsbildung in Kenia – der Weg in die Zukunft“ zusammen. „Damit haben wir einen Erdrutsch ausgelöst“, sagt Henrik Schmidtke, der AHK-Koordinator für internationale Projekte in Nairobi. Im Anschluss an die Tagung bildete sich eine „Permanente Arbeitsgruppe“, die in einem ersten Positionspapier die Mängel in der beruflichen Bildung beschrieb und die an deren Überwindung arbeiten will.

Erschreckend trauriges Bild

Die Berufsbildung in dem ostafrikanischen Land böte ein „erschreckend trauriges Bild“, so Schmidtke. Für die beruflichen Bildungsstätten gebe es kein Anerkennungs- und Registrierungsverfahren. Vielen Lehrern mangele es an Praxiserfahrung, Maschinen und Werkzeuge seien nicht vorhanden. „Da fehlt es an allem“, so der AHK-Experte. Zudem würden Teilnehmer an beruflichen Bildungsprogrammen in der Gesellschaft als „gescheiterte Studenten“ stigmatisiert. Diese Probleme finden sich als Bestandsaufnahme im Positionspapier der „Permanenten Arbeitsgruppe“ wieder – verbunden mit einem Hinweis auf die mangelnden Qualifikationen der Abgänger beruflicher Bildungseinrichtungen.

Unternehmen in Kenia wie Coca-Cola, Krones, Nairobi Bottlers und die Neumann Kaffee-Gruppe sind dazu übergegangen, eigene Trainingsinstitute und Lehrgänge aufzubauen. Für ihre Programme suchen sie die Anerkennung der Regierung – was unklare Zuständigkeiten innerhalb der Ministerien erschweren.

Nun wollen die „Permanente Arbeitsgruppe“ und deren Vertreter aus Industrie und Bildungsverbänden ein Curriculum der beruflichen Bildung auf den Weg bringen, ein Trainingsprogramm für Ausbilder und eine Datenbank für Bildungseinrichtungen und -angebote. Bei einem ersten Roundtable am 6. August einigte sich die Gruppe auf eine Satzung sowie einen rotierenden Vorsitz. Nun soll es regelmäßige Treffen und eine erste Information an die Öffentlichkeit geben, um das Thema Berufsausbildung in Kenia weiter voranzubringen.

„Wir haben den richtigen Zeitpunkt erwischt“, sagt Henrik Schmidtke im Blick auf die Ereignisse dieses Jahres. Die AHK Nairobi will den Prozess weiter nach Kräften unterstützen und hofft dazu auf finanzielle Unterstützung aus der Heimat.

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