Frankfurt > Anlässlich der weltweit größten Fachmesse für Arbeitsschutz „A+A 2011“ hat der Industrieverband Textil Service (intex) seine CSR-Maßnahmen und die seiner Mitglieder präsentiert. Intex vertritt etwa 60 Prozent der in Deutschland tätigen Anbieter von Berufskleidung, die zusammen einen Umsatz von etwa 3 Milliarden Euro erwirtschaften.
Bereits im vergangenen Jahr hat der Verband CSR-Grundsätze für seine Mitglieder verabschiedet. Eine Arbeitsgruppe hatte die bereits bestehenden Leitlinien mit den Prinzipien des UN Global Compact zusammengeführt und daraus die neuen Grundsätze entwickelt. Gleichzeitig ist der Verband dem Global Compact beigetreten. „Mit den Grundsätzen des Textil Service sind die Mitglieder von intex bei ihren Aktivitäten zum Thema CSR ein beachtliches Stück vorangekommen“, sagte Martin Swierzy, Leiter der Arbeitsgruppe CSR beim Verband. „Die Grundsätze sind nicht nur eine interne, freiwillige Selbstverpflichtung für die Branche, sondern sollen auch für die Öffentlichkeit transparent machen, für welche Werte und unternehmerischen Grundsätze die Branche einsteht“. So bekennt sich der Verband aktiv zum Standort Deutschland, zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, beispielsweise durch flexible Arbeitszeitmodelle, und zu fairen Arbeitsbedingungen. Dies beinhaltet auch eine gerechte Entlohnung, die durch einen branchenbezogenen Mindestlohn gesichert sein soll.
Ein großes Thema ist der Umweltschutz, deren Berücksichtigung schon Bestandteil des Geschäftsmodells ist, heißt es. Dennoch ist insbesondere die Pflege und Reinigung der Arbeitskleidung mit Umweltbelastungen verbunden. Moderne Wasch- und Aufbereitungsverfahren sollen dabei helfen diese Belastungen zu reduzieren, durch Energieeinsparungen, geschlossene Kreisläufe und umweltverträgliche Reinigungsmittel. Die Basis der Dienstleistung ist ein Kreislaufsystem von Bereitstellung, Pflege, Instandhaltung und Lieferung von Arbeitskleidung. Dies stellt hohe Anforderungen an die Textilien, die einerseits den Belastungen am Arbeitsplatz gewachsen sein müssen und andererseits möglichst langlebig sein sollen.
Beschaffung ist deshalb ein weiteres großes Thema. Intex versucht seine CSR-Prinzipien, entlang der gesamten Lieferkette umzusetzen. Dabei geht es zum einen um die Produktqualität nach anerkannten Standards und Normen im Hinblick auf Arbeitssicherheit und Hygiene aber auch um umweltgerechte Waschprozesse. Der Verband bekennt sich eindeutig zu den ILO-Kernarbeitsnormen, deren Einhaltung zudem in einem Code of Conduct festgelegt ist. Dazu gehört beispielsweise die Ächtung von Kinderarbeit und Zwangsarbeit, die Vereinigungsfreiheit aber auch die gerechte Entlohnung gemäß der Branchenstandards sowie die zusätzliche Entlohnung von Mehrarbeit. Aber auch die Arbeitszeiten sind geregelt und sollen 48 Wochenstunden nicht überschreiten.
Die Branche ist geprägt von mittelständischen Betrieben, einzelne Beispiele sollen die Umsetzung der CSR aufzeigen:
– Lauffenmühle produziert in Baden Württemberg mit 300 Mitarbeitern Arbeits- und Schutzbekleidung für Unternehmen. Seit 2008 sind Prozesse und Produkte des Unternehmens nach dem Bluesign-Standard zertifiziert.
– Die CWS-boco ist eine 100-prozentige Tochter der Duisburger Franz Haniel & Cie GmbH. Mit 3800 Mitarbeitern in Deutschland, an 60 Standorten bietet CWS-boco Berufskleidung und Hygieneartikel für die Arbeitswelt. Das Unternehmen bietet eine CSR-Broschüre zum Download an, die über die Maßnahmen (Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft) und Leitlinien informiert.
– Das Kölner Unternehmen Alsco reinigt mit seinen 1200 Mitarbeitern unter anderem täglich mehr als 100.000 Bekleidungsteile. Über das unternehmerische Ziel „nachhaltiges Handeln“ soll der aktuelle CSR-Statusbericht Auskunft geben.