Berlin > Die Bundesregierung hat gestern einen Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität beschlossen. Der Entwicklungsplan soll wichtige Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt: Bis 2020 will die Bundesregierung eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen bringen. Dazu sind weitere Fortschritte bei der Batterietechnologie, der Netzintegration sowie bei der Markteinführung von Elektrofahrzeugen erforderlich. Elektromobilität und der Einsatz erneuerbarer Energien sollen dabei gekoppelt werden. “Elektromobilität ist kein Ersatz, sondern eine wichtige Ergänzung für andere innovative Antriebstechnologien wie hocheffiziente Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellentechnik“, sagte dazu BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf. Die Politik solle keine Option von vornherein ausschließen.
Über die wachsende Bedeutung Klima schonender Technologien informiert das neue interaktive Online-Angebot des BDI, die “Klima-Stadt” (www.klima-stadt.eu). Als weltweit größtes Lernprojekt zur Elektromobilität stellt die Website den MINI E der BMW Group vor. Die Klima-Stadt ist Teil der BDI-Initiative ‘Wirtschaft für Klimaschutz’ (www.wirtschaftfuerklimaschutz.eu). “Wir haben schon heute eine Vielzahl technologischer Lösungen, um den Ausstoß an Treibhausgasen mit effizienterer Erzeugung und Nutzung von Energie sowie dem Einsatz innovativer Werkstoffe drastisch zu senken”, ist Schnappauf überzeugt. “In der Klima-Stadt finden sich dafür zahlreiche Beispiele. Sie müssen nur eingesetzt werden.”
Für CSR NEWS kommentiert Dr.rer.pol. Alexandro Kleine (Mainz) die BDI-Initiative:
„Bislang herrschen ‚schwache Umweltinnovationen‘ vor, die sich sowieso durchsetzen würden. Das Öko-Argument ist hier meist nur ein netter Nebeneffekt, was Studien (u.a. Baum/Albrecht/Raffler 2007) immer wieder zeigen. Ein Beispiel aus einem verwandten Kontext: beim Toyota-Prius wird gerne der Klimavorteil – über den man gesamtbilanziell streiten kann – hervorgehoben. Ein deutscher Hersteller stellt lieber gleich die bessere Fahrdynamik durch Hybridantrieb voran. Was wird den Nerv vieler Verbraucher wohl eher treffen? Geht es bloß um Marktabschöpfung bei verschiedenen Käufergruppen? Wo ist eine rote (besser noch: grüne) Linie der Industrie erkennbar, die über Technikorientierung, mancherlei Vorzeigebeispiele, begrenzt wirksame Effizienzverbesserungen und immer wieder festzustellende Problemverlagerungen hinaus geht? … Wenn Umweltinnovationen das brausende Wasser einer neuen Kondratieff-Welle bilden sollen, so braucht es ambitionierte Reduktions- und Umsetzungsziele, staatlich geförderte Grundlagen- und Vorsorgeforschung. Und es braucht ein klares Bekenntnis, Mut zu wirtschaftlichem Risiko und einen offenen Austausch. Nur wer sich auf starke Umweltinnovationen einlässt, seine eigenen Grenzen eingesteht und sich weiterentwickelt, der kann einen wirklichen Strukturwandel bewirken und die nächsten Jahrzehnte fortbestehen. Vor diesem Hintergrund dürfte klar sein, dass ein effektiver Klimaschutz einen langen Atem braucht und nicht nur als brandheißer und allgemein genehmer Ausweg aus der allseits beschworenen Krise herhalten darf. Die BDI-Initiative ‚Wirtschaft für Klimaschutz‘ ist ein erster Schritt, auf die gerne viele weitere folgen dürfen. Nachhaltigkeit braucht einen reflektierten und beständigen Such- und Lernprozess. Die Wirtschaft als guter Nachbar und Bürger ist Teil dieses Prozesses. Auf zu neuen Wegen!“
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