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Fair Fashion ist angekommen

Düsseldorf > Die globalisierte Beschaffungswelt in der Bekleidungsindustrie braucht „Fair Fashion“: Bei der Suche nach möglichst preisgünstigen Produktionsstandorten müssen faire Sozialbedingungen ebenfalls mit in die Waagschale geworfen werden. Davon zeigten sich die Teilnehmer einer Diskussionsrunde auf der „Global Fashion“, der Spezialmesse für Lohnfertigung, Beschaffung und Private-Label-Produktion unter dem Dach der Igedo Fashion Fairs München, überzeugt. Mit der TextilWirtschaft-Redakteurin Jana Kern diskutierten zum Thema „Fair Fashion – Sozialverantwortung in der Bekleidungsindustrie“ am 11. Februar Petra Dillemuth, Managing Director der GfK Marktforschung, Uta Erbeldinger, Produktentwicklung HAKA, Gardeur, Dr. Alexandra Hildebrandt, Leiterin Kommunikation Gesellschaftspolitik der Arcandor AG, Anton Jurina, Geschäftsführer Social Fashion Company und Dieter Overath, Geschäftsführer TransFair.

„Da steckt Potential“, betonte Petra Dillemuth in der Diskussion. Acht Millionen Menschen seien bereit, für sozialverträglich und umweltfreundlich hergestellte Mode mehr Geld auszugeben. Das belegt eine neue Studie der GFK -Textilmarktforschung unter 8.000 Männern und Frauen. Danach sind 25 Prozent der Verbraucher sehr stark an einer sozialverträglichen Produktion von Bekleidung interessiert, und besonders die Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen will dafür auch einen höheren Preis zahlen. Dass Feldarbeiter nicht ausgebeutet und Kinderarbeit in der Kleidungsproduktion verhindert wird, ist über 80 Prozent der Kunden wichtig.

Den mit 0,1% noch sehr geringen Anteil von Bio-Baumwolle am gesamten Baumwollaufkommen kommentierte Dieter Overath mit den Worten: „Bio-Baumwolle fällt nicht vom Himmel“. Fairtrade sei eine Möglichkeit, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern spürbar zu verbessern. „Fairtrade bietet eine gute und modebewusste Alternative bei der Kleiderauswahl“, so der TransFair-Geschäftsführer.

Deutlich wurde auch: Wer junge trendige Mode sucht und zugleich Sozialverantwortung wahrnehmen will, der kann sich durchaus für Textilien mit Fairtrade-Baumwolle entscheiden, deren Grundprodukte von Bauern aus Westafrika oder Indien stammen.

Die Global Fashion fand mit 400 ausstellenden Textil- und Bekleidungsherstellern aus 13 Ländern statt und verzeichnete einen Anstieg ihrer Besucherzahlen.


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