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Social Entrepreneurs suchen Kapital

Social Entrepreneurs sind Unternehmer die dort investieren, wo viele Firmen wegen hoher Risiken oder geringer Ertragsaussichten Investitionen meiden. Im Idealfall schaffen sie so Märkte, die mit steigendem Erfolg auch für andere Unternehmer interessant werden. Eine neue Studie wirft nun einen Blick auf die Sozialunternehmer und zeigt, welchen Beschränkungen sie unterliegen.

Folgt man dem britischen Beratungsunternehmen SustainAbility, liegt in dieser Form des Unternehmertums die Lösung vieler hartnäckiger Herausforderungen. Um dieses Potenzial zu heben, sind allerdings noch hohe Hürden zu überwinden: In einer Befragung unter hundert Sozialunternehmern aus der ganzen Welt gaben 72 Prozent an, dass ihnen die Kapitalbeschaffung für ihre Projekte nach wie vor die größten Kopfschmerzen bereite. Das weltweite Spendenaufkommen ist mit 200 Millionen US-Dollar jährlich minimal, worunter auch das Marketing und die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter leiden.

„Überwältigend“ ist daher der Wunsch nach Rückendeckung durch Unternehmen, so ein Ergebnis der Studie „Growing Opportunity“, die SustainAbility gemeinsam mit der Skoll Foundation durchführte. Entrepreneure könnten in vielen Bereichen zwar schneller Märkte erschließen, betont etwa Chris Elias von der gemeinnützigen Organisation PATH, die sich der Gesundheitsversorgung in unterversorgten Gebieten verschrieben hat. „Aber um das Volumen und die Reichweite erfolgreicher Programme zu vergrößern, braucht man Kompetenzen und Finanzressourcen, die Kleinunternehmern fehlen, große Unternehmen aber bieten können.“

Von dieser professionellen Unterstützung können auch die Geber profitieren. Paul M. Achleitner, Finanzvorstand der Allianz SE, erhofft sich durch die Kooperation mit Sozialunternehmen auch Impulse für das eigene Haus. Die Zusammenarbeit mit „kreativen Köpfen hilft unseren Mitarbeitern, ihr ganzes Potenzial zu entfalten – und den Bedürfnissen jetziger und künftiger Kunden noch besser gerecht zu werden.“ Dass das funktioniere, zeige das Beispiel des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus und der von ihm gegründeten Grameen Bank zur Vergabe von Mikrokrediten. Die Grameen Bank habe damit einen Markt geschaffen, dessen Volumen inzwischen neun Milliarden Dollar erreicht und damit auch das Interesse der Allianz geweckt hat.

Für einen „wirklichen Systemwechsel“ sei jedoch mehr als Geld vonnöten, so SustainAbility. Damit Partnerschaften zwischen sozialen Unternehmen und dem „Big Business“ ihr gesamtes Potenzial entfalten können, müssten Regierungen genaue Ziele für den öffentlichen Sektor, Steueranreize und Preissignale setzen. Die weitere Entwicklung will SustainAbility künftig mit jährlichen Nachfolgeberichten dokumentieren.

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