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Computerhersteller: Bei CSR mangelt es an der Umsetzung

Wien > Zwischen der offiziellen CSR-Unternehmenspolitik großer Computerhersteller und der täglichen Praxis in deren Produktionsbetrieben herrscht Diskrepanz: In den Konzernzentralen wird Ethik groß geschrieben, aber in den Werken kommt es zu Missständen. So lautet das Fazit des aktuellen Ethik-Tests der Zeitschrift „Konsument“, die im Rahmen eines europäischen Gemeinschaftsprojektes acht große Computerfirmen untersuchte. Das meiste Engagement in puncto gesellschaftlicher Verantwortung zeigen „Hewlett Packard“ (HP), „Fujitsu Siemens“ und der Weltmarktführer „Dell“. Aber auch hier hapert es mit der Umsetzung.

Die Computerindustrie hat die Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung mehrheitlich erkannt. Sechs der acht befragten Unternehmen legen sich und ihren Zulieferbetrieben einen freiwilligen Verhaltenskodex auferlegt. Allerdings stellten die Prüfer bei Vor-Ort-Untersuchungen in 24 Werken in China, Thailand und auf den Philippinen fest: Es fehlt eine systematische Überprüfung der Zulieferbetriebe in Bezug auf die Einhaltung diese Standards. Mit einer Ausnahme in China wurden zwar keine Hinweise auf Kinderarbeit gefunden, jedoch waren Verletzungen der Mindeststandards in Bezug auf Überstunden, Schutz gegen gefährliche Chemikalien oder Mindestlohn an der Tagesordnung.

Die Ergebnisse der Vor-Ort-Untersuchungen endeten für alle Unternehmen gleich, was auch darin begründet ist, dass Zulieferbetriebe durchwegs für mehrere Computerfirmen tätig sind. Das Engagement in China wurde durchgehend am schlechtesten beurteilt. Die Anstrengungen im Sozialbereich blieben hinter den Umweltmaßnahmen zurück.

In der Gesamtwertung liegt „HP“ vor „Fujitsu Siemens“ und „Dell“ und verdankt diesen Vorsprung vor allem seiner Informationsfreudigkeit: HP informiert als einziges Unternehmen ungeschönt über Audits und Korrekturmaßnahmen. „Apple“ ist nach dieser Untersuchung in Sachen Ethik nur Mittelmaß, und „Packard Bell“ stellt keinerlei Informationen bezüglich gesellschaftlicher Verantwortung zur Verfügung und bildet das Schlusslicht.

Über Details zur gesellschaftlichen Verantwortung der Computerindustrie informiert die April-Ausgabe der Zeitschrift „Konsument“.

Weitere Infos im Internet: http://www.konsument.at/


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